Überall dort, wo Menschen zusammenkommen und in Verbindung treten werden sie Teil eines mehr oder weniger weit verzweigten Beziehungsgeflechtes. Sie werden Teil eines Systems. Individuelle Interessen existieren auch weiterhin, stehen aber immer in einem bestimmten Bezug zu den anderen Systemmitgliedern. Somit sind Systeme niemals „nur“ die Summe verschiedener Personen und ihrer Vorstellungen, sondern sie haben eigene Gesetzmäßigkeiten.

Mit Hilfe der systemischen Aufstellungsarbeit können die ganz „individuellen“ Gesetzmäßigkeiten eines Systems sichtbar gemacht werden. Was ist los in meinem Team, dass wir mehr gegeneinander als miteinander arbeiten? Welche „Kräfte“ des Systems führen dazu, dass es immer und immer wieder Krach in der Familie gibt? Wie kommt es, dass ich jedes Mal wieder an der gleichen Stelle scheitere?

Und – die aller spannendste Frage: Was ist die Lösung für das Problem? Vor dem Hintergrund des Systems ist es möglich, eine für alle Beteiligten „Win-Win-Lösung“ zu entwickeln.

Die systemische Aufstellungsarbeit ist ein hocheffektives Instrument, um Strukturen sichtbar zu machen und tragfähige Lösungen zu entwickeln. Aufstellungsarbeit kann sowohl in der Gruppe als auch in einem Einzelsetting stattfinden. Nicht jeder hat Zeit ein ganzes Wochenende zu investieren. Oder es ist unangenehm, bestimmte Themen „öffentlich“ zu bearbeiten. Dafür ist ein Einzelsetting eine gute Alternative.

Im Laufe meiner Arbeit habe ich gemeinsam mit einer Kollegin eine strukturierte und übersichtliche Arbeitsweise für das Aufstellen im Einzelsetting entwickelt. Eine Sitzung dauert etwa 1,5 bis 2 Stunden, innerhalb derer wir gemeinsam das Problem darstellen und eine Lösung erarbeiten. Nicht zwingend, aber oft lohnend sind 1-2 Folgesitzungen im zeitlichen Abstand von mindestens einer bis zwei Wochen. Die Reflexion und die Planung weiterer konkreter Schritte bringen den Prozess noch ein wenig mehr in „Fahrt“ : ).